02.11.2021
Regionalausflug - die besondere Variante
Literaturgottesdienst am 07.11.2021 um 10:30 Uhr in der Kirche Schulpforta
'“Fabriken.Kirchen.Bibliotheken“ Die Welt der Literatur zu Gast in Zeitz & an Saale, Unstrut und Elster' - so laden die Landesliteraturtage vom 30. Oktober bis zum 13. November 2021 zu vielfältigen Veranstaltungen ein. Eine besondere, an die Unwägbarkeiten der epidemischen SItuation angepaßte Art unseres Regionalausflugs ist der Literaturgottesdienst am 07.11.2021 um 10:30 Uhr in der Kirche Schulpforta. Pfarrer Schilling-Schön und die Autorin Daniela Danz gestalten ihn mit Schülern des Gymnasiums und dem Chor. Pfarrer Schilling-Schön ist bekannt, zur Autorin hier einige Angaben: Sie wurde 1976 in Eisenach geboren. Sie ist Autorin und Kunsthistorikerin, studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Tübingen, Prag, Berlin, Leipzig und Halle. Seit 2009 ist sie Lehrbeauftragte der Universität Hildesheim. Sie ist Mitglied der Akademie der Wissenschaft und der Literatur Mainz. Die Kirche ist groß, kommen Sie alle! Der Eintritt ist frei.
Hier ein Eindruck von einem Gedicht der Autorin und der Wirkung auf eine Schülerin: Dr. Daniela Danz Gabriel zu Maria Eine träge Aufmerksamkeit heftet meinen Blick auf das Buch - ein Ziehen im Unterleib - als käme einer den ich erwarte - ich öffne das Fenster - und sehe dem Bogen eines Vogels nach über dem nebligen Feld - bis er abbricht und steil nach unten stürzt auf einen Punkt zu- an dem der Nebel aufreißt - und ein panischer Hase den nächsten Haken nicht mehr ausführt - das Frühlicht blendet daß ich die Hand - vor die Augen halten muß - ein Geruch von Maiglöckchen kommt herein - bevor ich die Läden zuschlage - es ist jemand im Zimmer.
Gedanken zum Text by Hannah Reinkober ( Pforta / Laucha): Die Geschichte spielt am Morgen, Maria ist gerade erst aufgewacht und noch müde („träge“). Nebel umgibt das Haus. Sie verspürt ein Ziehen im Unterleib. Ist es Freude in der Erwartung einer geliebten Person („als käme einer den ich erwarte“)? Auch ihre Empfängnis steht im Raum. Während sie aus dem Fenster blickt, beobachtet sie einen Vogel bei der Jagd nach einem Hasen. Der Vogel vergleichbar mit dem Engel Gabriel und der Hase mit Maria. Maria ist Gabriels Beute, sie wurde ausgewählt auf unfreiwilliger Basis den Sohn Gottes auszutragen und ihm eine Mutter zu sein. Schon wird Maria von hellem Licht geblendet, sodass sie sich schützen muss. Aus diesem Grund schließt sie die Fensterläden, wobei eine Person im Zimmer zurückbleibt. Zart kann sie den Duft von Maiglöckchen wahrnehmen. Das Licht und der Duft einer Blume stehen für etwas Friedliches, Beruhigendes und Schönes, eventuell die Akzeptanz des Babys durch Maria. Gabriel verweilt im Zimmer- er ist mit dem Licht erschienen. Durch das Schließen des Fensters ist er gezwungen zu bleiben. Oder ist es Joseph der nun gekommen ist?
Das gesamte Programm zum Download sowie alle aktuellen Informationen zu den Lesungen und den coronabedingten Zugangsvoraussetzungen sind auch online zu finden unter: www.landesliteraturtage2021.de