30.09.2024
Auf Wiedersehen Pfarrer Mahlke!

Nach fast 7 Jahren beende ich meinen Dienst als Pfarrer in Laucha.

Es war eine spannende Zeit. Viel habe ich erlebt, viele liebe, interessante Menschen durfte ich kennenlernen, eine Bereicherung für mich, ein Erfahrungsschatz, den ich nicht missen möchte. Ich durfte meine Gaben einbringen. Besonders gerne erinnere ich mich auch an die musikalischen Ereignisse in der Gemeinde. Nun steht der Abschied bevor. Abschied ist immer mit Schmerz, Wehmut und Trauer aber auch mit Ungewissheit, Spannung und Neugier auf das Neue verbunden. Noch etwas kommt hinzu: man zieht eine wenig Bilanz über die vergangene Zeit, den Lebens- und Arbeitsabschnitt, umso mehr, wenn man einen völlig neuen Lebensabschnitt beginnt, in meinem Fall den Ruhestand. Im Kolosserbrief 4,6 finden wir den Satz: „Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt.“ Wer schon einmal ungesalzenes Brot oder eine versalzene Suppe gegessen hat, weiß, wie es sich mit Salz verhält. Wir vermissen es, wenn das Brot fade schmeckt und wir schieben den Teller weit von uns, wenn zu viel Salz im Spiel ist. Wir brauchen Salz zum Leben. Ohne Salz können wir nicht existieren und wir wissen auch, dass zu viel Salz ungesund ist. Es gibt natürlich auch unterschiedliche Geschmäcker: der eine findet es versalzen und die andere salzt kräftig nach, wohlgemerkt beide haben dasselbe Essen auf dem Teller.

Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt. Ich frage mich, ob ich immer den richtigen Ton gefunden habe. Manch eine Bemerkung war freundlich und mit Salz gewürzt und manch eine Rede mitunter auch versalzen. Ich hoffe, ich habe meistens die richtige Menge Salz in meine Rede gestreut, so dass sie nicht zu fade und auch nicht versalzen war. Und damit meine ich durchaus auch die vielen Andachten und Predigten, die ich im Laufe der Jahre gehalten habe, denn wenn man sich den Zusammenhang, aus dem der Bibelvers stammt, genauer anschaut, dann geht es nicht einfach nur ums Reden, sondern um das, was wir als Christen zu sagen haben.

Es geht um das Evangelium, um die Frohe Botschaft, die wir weitertragen in die Welt. Es geht um unseren Glauben und wie wir über ihn sprechen. Viele Menschen sind inzwischen skeptisch geworden gegenüber allem, was mit Religion zu tun hat, angesichts von religiösem Fanatismus und ideologischen Glaubensregeln. Und so ziehen wir uns mit unserem Glaubensleben aus dem Alltag zurück. Da bleibt nur noch das Private, vielleicht ein Tischgebet vor dem Essen und ab und zu der Besuch eines Gottesdienstes. Aber wir sind das Salz der Erde, wie es Jesus sagt.#%Mögen wir mit den Menschen, denen wir begegnen, freundlich und mit Salz gewürzt reden. Oder, wie Jörg Zink diesen Satz einmal übersetzt hat: „Verhaltet euch klug den Außenstehenden gegenüber und nützt die Gelegenheit, wenn sie sich bietet, euren Glauben zu bekennen. Redet immer mit Freundlichkeit und dabei in der Sache klar. Denn es ist wichtig, dass ihr wisst, wie ihr jedem antworten könnt.“ Und wenn wir das können, dann haben wir wohl auch den Mut, gegen Unrecht anzureden, auch wenn wir nicht in der Mehrheit sind, wie es im 2.Buch Mose 23,2 steht.

Ihr Pfarrer Dirk Mahlke